Auf Einladung der Senatorischen Behörde für Wirtschaft Arbeit und Europa kamen am 9. Juni in der Überseestadt die unterschiedlichsten Wirtschaftsverbände und Unternehmen aus nahezu allen Branchen zusammen, um zur ressortübergreifenden Landesstrategie Gendergerechtigkeit und Entgeltgleichheit zu diskutieren.
Für die Gesundheitswirtschaft Nordwest nahm Geschäftsführerin Judith Seidel am Dialog teil. Auch Andreas Meyer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Bremen und Mitglied bei Gesundheitswirtschaft Nordwest e.V. hat teilgenommen.
Laut Statistischem Bundesamt haben Frauen im Jahr 2021 in Deutschland 18% und im Land Bremen 22% weniger verdient als Männer. 71% des Verdienstunterschieds lässt sich strukturbedingt erklären, weil Frauen häufiger in Branchen und Berufen arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird und sie seltener Führungspositionen erreichen. Weitere Gründe sind, dass sie häufiger als Männer in Teilzeit und in Minijobs arbeiten, aufgrund von Carearbeit länger aus der Erwerbstätigkeit aussteigen. Gerade Letzteres wirkt sich oft negativ auf die Karriereentwicklung aus. Frauen arbeiten deshalb oft unterhalb ihrer eigentlichen Qualifikation und verdienen im Durchschnitt weniger als Männer. Im Bereich der Fachkräftegewinnung sind die Betriebe allerdings zunehmend gefordert, auf die Bedürfnisse der Beschäftigten einzugehen und sich als attraktive Arbeitgebende zu präsentieren. Viele Unternehmen haben das bereits erkannt und stellen sich deshalb als familienfreundliches Unternehmen auf und ermöglichen Jobsharing, flexible Arbeitszeitmodelle und moderne Führungsstrukturen. Auch das Thema Entgeltgleichheit und Geschlechtergerechtigkeit wird hierbei zunehmend eine Rolle spielen, denn die Arbeitswelt muss diverser werden, wenn die Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben wollen. "Bremen geht das Thema nun konzeptionell an, das ist sehr zu begrüßen“, freut sich Judith Seidel. „Tendenziell sollten die Themen der Gendergerechtigkeit und der Entgeltgleichheit jedoch aus dem Blickwinkel der Organisationsentwicklungsprozesse und auch der Gewinnung von Fach- und Führungskräften für die Region diskutiert werden", rät Judith Seidel.
Hier finden Sie die Präsentation und hier die Ergebnisse des Austauschs.